Plattform für den Ausgleich von Fertigungskapazitäten – Multi-Stakeholder-Case im Werkzeuggroßhandel

Motivation

Die Werkzeug-Eylert GmbH & Co. KG aus Chemnitz ist ein in dritter Generation geführter Werkzeuggroßhandel mit einem über 40.000 Artikel umfassenden Warensortiment für Industrie, Wirtschaft, Gewerbe und Behörden. Das Unternehmen pflegt mit seinen zahlreichen Kunden ein enges und vertrauensvolles Verhältnis. Ein informelles Netzwerk existiert bereits, über das sich die Kunden kontaktieren, um die Übernahme bzw. Abgabe von kurzfristigen Aufträgen vorzunehmen. Die Motivation zum Austausch von Aufträgen ist also vorhanden, trotz möglicher Wettbewerbssituationen.

Werkzeug-Eylert möchte dieses Verhältnis ausbauen und eine digitale Plattform zum einfachen und schnellen Kapazitätsausgleich im eigenen Kundenkreis aufbauen. Damit verfolgt das Unternehmen die Vision, die Chemnitzer (und mitteldeutsche) Wirtschaft der Branche zu stärken.

Zielstellung

Werkzeug-Eylert hat das Ziel, eine digitale Plattform für den kurzfristigen Kapazitätsausgleich im eigenen Kundennetzwerk aufzubauen. Da die Plattform nicht-kommerziell sein soll, muss diese so einfach wie möglich für alle Teilnehmenden gestaltet sein, um beispielsweise Kapazitätsdaten einfach zu teilen (»minimum viable platform«). Hierzu gilt es auch zu untersuchen, welche technischen Plattformlösungen für das (virtuelle) Geschäftsnetzwerk geeignet sind.

Neben der Vision zur regionalen Wirtschaftsstärkung soll die digitale Plattform in erster Linie der Kundenbindung und Stärkung der Markenpräsenz von Werkzeug-Eylert dienen. Ein weiteres Untersuchungsziel ist damit die Analyse, wie die Nutzen in der digitalen Plattform für die Stakeholder im Geschäftsnetzwerk erreicht werden bzw. verteilt sind und welche zusätzlichen Wertschöpfungspotenziale sich durch die gemeinsame Datenteilung ergeben.

Ergebnisse

Ergebnis des gemeinsamen Multi-Stakeholder-Cases wird ein Konzept für eine digitale Plattform zum kurzfristigen Kapazitätsausgleich im Kundennetzwerk von Werkzeug-Eylert sein. Dazu sind folgende wesentliche Arbeitsschritte vorgesehen:

  • Marktanalyse zu bestehenden Plattformen zum Kapazitätsausgleich, insb. mit Blick auf Konfigurationen, Funktionalitäten, Teilnehmende und Erfolgsfaktoren
  • Ideenentwicklungsworkshop auf Basis der Marktanalyse
  • Abklärung der Umsetzbarkeit der digitalen Plattform durch Gespräche mit ausgewählten potenziellen Stakeholdern des Geschäftsnetzwerks
  • Aggregation der Inhalte zu einem Umsetzungskonzept für die digitale Plattform und schrittweise Verfeinerung im Rahmen von Workshops
 

Werkzeug-Eylert

Ort: Chemnitz

Größe: ca. 90 Mitarbeitende

Branche: Werkzeuggroßhandel

Kontakt

Dr. Sebastian Haugk

Fraunhofer IMW

sebastian.haugk@imw.fraunhofer.de

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